09.12.2024

Reputationsschaden: Alle wichtigen Fakten

Die Reputation ist für Unternehmen ein essenzieller Bestandteil, um ihren Erfolg langfristig zu sichern. Doch Gerüchte, negative Bewertungen oder das Fehlverhalten der eigenen Belegschaft können den guten Ruf schnell ruinieren und zu einem Reputationsschaden führen. Dieser Artikel erklärt, was genau sich hinter dem Begriff verbirgt und welche Maßnahmen einem Reputationsschaden wirksam vorbeugen.

Was ist ein Reputationsschaden?

Der Begriff „Reputation“ bezeichnet das gute Ansehen einer Person, eines Unternehmens oder eines Produktes. Bei einem Reputationsschaden wurde dieses durch Fehlverhalten – entweder durch äußere Einflüsse oder durch Selbstverschulden – nachhaltig geschädigt.

Reputationsschäden können beispielsweise durch das Verbreiten unwahrer Aussagen oder einen öffentlichkeitswirksamen Skandal entstehen. Auch sind Reputationsschäden häufig das Ergebnis aus einer Diskrepanz zwischen dem, was eine Person bzw. ein Unternehmen nach außen hin kommuniziert und dem, wie tatsächlich agiert wurde.

Darüber hinaus können folgende Ursachen zu einem Reputationsschaden führen:

  • Verstöße gegen gesetzliche Vorgaben
  • kritische Beiträge in sozialen Medien
  • Fehlverhalten der Geschäftsführung
  • Cyber-Angriffe
  • negative Bewertungen (z.B. bei Google)

Beispiele für Reputationsschäden

  1. Das Konkurrenzunternehmen eines Süßigkeitenherstellers verbreitet das Gerücht, dass in den Produkten schädliche Inhaltsstoffe enthalten seien. In der Folge brechen die Verkaufszahlen ein.
     
  2. Ein verärgerter Mitarbeiter twittert, dass im Unternehmen starke Gehaltsunterschiede unter den Geschlechtern herrschen. Das Resultat: Potenzielle Bewerberinnen und Bewerber entscheiden sich für die Konkurrenz.
     
  3. Ein Kunde veröffentlicht bei Google eine negative Bewertung über ein Unternehmen. Diese wird schnell in den sozialen Medien verbreitet, so dass die Verkaufszahlen sinken.

Ein prominentes Beispiel für einen Reputationsschaden ist der sogenannte Diesel-Skandal des deutschen Automobilhersteller Volkswagen. Durch überwiegend illegale Manipulation an technischen Bauteilen umging der Automobilhersteller die gesetzlich vorgegebenen Abgaswerte. Der Aktienkurs brach daraufhin ein, auch das umweltfreundliche Image der Marke nahm beträchtlichen Schaden.

Die Bedeutung eines Reputationsschadens für Unternehmen

Der gute Ruf ist für Betriebe und Marken bares Geld wert. Er ist für bis zu 25 Prozent des Umsatzes verantwortlich.

Folglich kann ein Reputationsschaden weitreichende Auswirkungen auf das gesamte Unternehmen haben. Zum einen drohen Umsatzeinbußen durch sinkende Verkaufszahlen, zum anderen ist der Wiederaufbau der Reputation sehr zeit- und kostenintensiv.

Das gilt auch in Fällen, in denen Unternehmen keine Fehler begangen haben und der Reputationsschaden ausschließlich aus falschen Behauptungen heraus entstanden ist. Denn vor allem aufgrund sozialer Netzwerke verbreiten sich Gerüchte heute besonders schnell und viele Leserinnen und Leser sind nicht an einer detaillierten Aufklärung interessiert. So bleiben häufig Schlagzeilen im Gedächtnis, die zwar falsch sind, aber dennoch den guten Ruf eines Unternehmens langfristig beschädigen können.

Reputationsschaden: Besteht Anspruch auf Schadenersatz?

Bei einem eingetretenen Reputationsschaden besteht unter Umständen Anspruch auf Schadenersatz. Dies ist vorwiegend dann der Fall, wenn Umsatzeinbußen oder andere Schäden auf unwahre Behauptungen zurückzuführen sind. Der Nachweis, dass der eingetretene Schaden tatsächlich auf einem bestimmten Fehlverhalten beruht, ist in der Praxis häufig jedoch schwer zu erbringen. Betroffene Unternehmen sollten sich deshalb bei einem Reputationsschaden umgehend fachkundig beraten lassen. Die DEURAG Firmen-Rechtsschutzversicherung hilft bei der Suche nach einem kompetenten Rechtsbeistand und der gerichtlichen Durchsetzung etwaiger Ansprüche.

In diesem Zusammenhang lesenswert: Alle Informationen zum Thema Vermögensschaden

Wie lässt sich ein Reputationsschaden vermeiden?

Grundsätzlich sind alle Marken und Unternehmen bestimmten Reputationsrisiken ausgesetzt. Dieses Risiko geht zum einen vom Verhalten der eigenen Belegschaft, zum anderen aber auch von den Beziehungen zu anderen Mitbewerbern aus.

Wichtig ist ein effizientes Risikomanagement, um mögliche Schwachstellen frühzeitig zu entdecken und Strategien zur Abwehr eines Reputationsschadens zu entwickeln. Das Risikomanagement ist im Idealfall individuell auf das Unternehmen zugeschnitten.

Zu den generellen Handlungsempfehlungen zählen:

  • Das Anerkennen von Problemen: Diese sollten nicht ignoriert, sondern aktiv angegangen und gelöst werden.
  • Das Lernen aus Kritik: Schlechte Bewertungen oder Negativschlagzeilen können helfen, mögliche Mängel im Unternehmen/beim Produkt zu entdecken und zu beheben.
  • Die Kommunikation: Kritik sollte ernst genommen werden. Oftmals kann ein Reputationsschaden vermieden werden, sofern sich Unternehmen gegenüber ihrer Kundschaft offen und ehrlich erklären.
  • Das Bewertungsmanagement: Ungerechtfertigte negative Bewertungen oder Fake-Bewertungen sollten entfernt werden. Dies beugt einer Verbreitung in sozialen Netzwerken (sog. Shitstorms) vor.

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